Erstellt am 5. August 2017. Zuletzt aktualisiert am 22. November 2020 um 04:22 Uhr
Was ist CBT?
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) für Kinder und Jugendliche sind in der Regel Kurzzeitbehandlungen (d.h. oft zwischen sechs und 20 Sitzungen), die sich darauf konzentrieren, Jugendlichen und/oder ihren Eltern bestimmte Fähigkeiten zu vermitteln. Die CBT unterscheidet sich von anderen Therapieansätzen, indem sie sich darauf konzentriert, wie die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen eines Kindes oder Jugendlichen miteinander verbunden sind und wie sie sich gegenseitig beeinflussen. Da Emotionen, Gedanken und Verhalten miteinander verknüpft sind, können Therapeuten mit CBT-Ansätzen an verschiedenen Punkten des Zyklus eingreifen.
Diese Behandlungen haben sich bei der Behandlung vieler psychologischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen als wirksam erwiesen, z. B. bei Angstzuständen, Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), Verhaltensproblemen und Drogenmissbrauch.
Es gibt Unterschiede zwischen kognitiven Therapien und Verhaltenstherapien für junge Menschen. Beide Ansätze haben jedoch viele Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel:
- Der Therapeut und das Kind oder der Jugendliche entwickeln gemeinsam Therapieziele, oft in enger Zusammenarbeit mit den Eltern, und verfolgen die Fortschritte bei der Erreichung der Ziele im Verlauf der Behandlung.
- Der Therapeut und der Klient arbeiten in dem gegenseitigen Verständnis zusammen, dass der Therapeut über theoretisches und technisches Fachwissen verfügt, der Klient jedoch der Experte für sich selbst ist.
- Der Therapeut versucht, dem Klienten dabei zu helfen, zu entdecken, dass er/sie mächtig und fähig ist, positive Gedanken und Verhaltensweisen zu wählen.
- Die Behandlung ist oft von kurzer Dauer. Die Klienten nehmen aktiv an der Behandlung teil, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Sitzungen. Hausaufgaben sind oft Teil der Therapie. Die Fähigkeiten, die in diesen Therapien vermittelt werden, müssen geübt werden.
- Die Behandlung ist zielorientiert, um aktuelle Probleme zu lösen. In der Therapie wird schrittweise auf das Erreichen der Ziele hingearbeitet.
Arten der kognitiven Verhaltenstherapie
Individuelle kognitive Verhaltenstherapie
Die individuelle kognitive Verhaltenstherapie konzentriert sich ausschließlich auf das Kind oder den Jugendlichen und umfasst einen Therapeuten, der dem Kind oder Jugendlichen die Fähigkeiten beibringt, die es zur Bewältigung seiner Probleme benötigt. Diese Form der kognitiven Verhaltenstherapie hat sich bei der Behandlung von Depressionen und Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen sowie bei Drogenmissbrauch bei Jugendlichen als wirksam erwiesen.
Kognitive Verhaltenstherapie in der Gruppe
An den Therapiesitzungen nehmen nicht nur das Kind oder der Jugendliche und der Therapeut teil, sondern auch andere Personen außerhalb der sozialen Gruppe des Kindes oder Jugendlichen – in der Regel neue Bekannte, die ebenfalls wegen derselben Störung behandelt werden. Die Teilnehmer der Gruppentherapie haben oft mit ähnlichen Verhaltensproblemen zu kämpfen, und im Gegensatz zur individuellen CBT können in der Gruppe nicht nur die für eine Verhaltensänderung erforderlichen Fähigkeiten erlernt, sondern auch hilfreiche Beziehungen aufgebaut werden. Die CBT in der Gruppe ist oft kostengünstiger als die CBT in der Einzeltherapie und wird auf breiter Basis angeboten. Sie hat sich bei der Behandlung von Depressionen und Drogenmissbrauch bei Jugendlichen als wirksam erwiesen.
CBT mit Eltern
Die kognitive Verhaltenstherapie, die die Eltern in den Behandlungsprozess einbezieht, hat sich in der Forschung als wirksam bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Angststörungen erwiesen. Besonders hilfreich ist eine kognitive Verhaltenstherapie, bei der den Eltern Techniken vermittelt werden, die ihnen helfen, sich um ängstliche Jugendliche zu kümmern, wie z. B. Psychoedukation, Einzeltherapie, Bewältigung durch die Betreuer und Elterntrainingstechniken. Bei dieser Therapieform werden die Eltern direkt in die Behandlung ihrer Kinder einbezogen und im Wesentlichen darin geschult, wie sie zu Hause mit den Ängsten ihrer Kinder umgehen können.
CBT mit Medikamenten
Forschungen haben gezeigt, dass die Kombination von kognitiver Verhaltenstherapie mit Psychopharmaka bei der Behandlung von Angstsymptomen oder Depressionen eines Kindes oder Jugendlichen wirksam sein kann. Das Behandlungsteam Ihres Kindes kann Ihnen die richtigen Medikamente verschreiben, wenn es diese für den Therapieprozess Ihres Kindes für notwendig hält.
Trauma-fokussierte kognitive Verhaltenstherapie
Die traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie wurde entwickelt, um Kindern und Jugendlichen zu helfen, die von einem Trauma betroffen sind. Sie ist wirksam bei der Behandlung von PTBS, kann aber auch bei der Behandlung anderer traumabedingter Störungen wirksam sein. Sie wird auf die gleiche Weise wie die kognitive Verhaltenstherapie durchgeführt – in der Regel als Kurzzeittherapie in sechs bis 20 Sitzungen im Beisein des Kindes und seiner Eltern. Eine traumafokussierte CBT-Sitzung befasst sich mit verschiedenen Faktoren, die mit den traumatischen Erfahrungen des Kindes zusammenhängen, einschließlich Verhaltens- und kognitiven Problemen sowie Depressions- oder Angstsymptomen, und hilft dabei, die elterlichen Fähigkeiten und die Interaktionen der Eltern mit ihren Kindern zu verbessern, um die Schwierigkeiten ihrer Kinder zu unterstützen und zu bewältigen.
CBT gepaart mit Motivationsverbesserungstherapie (MET)
Motivationsverbesserungstherapie (MET) ist eine Art evidenzbasierter Therapie, die Jugendliche innerlich motiviert, ihr Verhalten zu ändern. Wird die MET mit einer gruppenbasierten CBT kombiniert, kann sie das Verhalten der Jugendlichen in Bezug auf Drogen- und Alkoholmissbrauch wirksam ändern. Bei dieser Therapie werden Diskussionen, Bewältigungsstrategien und Prinzipien der motivierenden Gesprächsführung eingesetzt, um den Jugendlichen dabei zu helfen, einen Plan zur Änderung ihres Verhaltens zu entwickeln und sie zu motivieren, diesen auch umzusetzen. Während der Sitzungen führt der Therapeut den Jugendlichen durch seinen Plan, mit dem Drogenkonsum aufzuhören, und motiviert und ermutigt ihn weiterhin zu seinen Fortschritten. Nach den MET-Therapiesitzungen nimmt der Jugendliche an einer gruppenbasierten CBT teil, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
CBT gepaart mit Motivationsverbesserungstherapie und familienbasierter Verhaltenstherapie
Bei der familienbasierten Verhaltenstherapie gehen die Eltern ihren Kindern mit gutem Beispiel voran, indem sie ihr eigenes Verhalten ändern, um ihren Kindern langfristig zu helfen, ihr Verhalten zu ändern. Ein wichtiger Bestandteil dieser Therapieform ist die Schulung der Eltern im Umgang mit ihren Kindern und in Problemlösungsstrategien. Diese integrierte Therapie hat sich bei der Behandlung von jugendlichem Drogenmissbrauch als wirksam erwiesen.
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