Hintergrund: Psychomotorische Unruhe wird häufig mit verschiedenen psychiatrischen Störungen in Verbindung gebracht. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Definition und Messung von Erregung in den letzten 100 Jahren. Methoden: Definitionen und Beschreibungen von Erregung wurden aus Wörterbüchern der Etymologie, Medizin und Psychiatrie sowie aus psychiatrischen Lehrbüchern entnommen. Es wurde eine systematische MEDLINE-Suche (1966-1996) nach den Begriffen „psychomotorisch“, „Erregung“ und „Unruhe“ durchgeführt. Diese wurde durch eine Suche nach anderen relevanten Referenzen ergänzt, die in den über MEDLINE ermittelten Artikeln zitiert wurden. Ergebnisse: Die Definition von psychomotorischer Unruhe hat sich sowohl im Laufe der Zeit als auch in zeitgenössischen Schriften in mehrdeutiger und widersprüchlicher Weise verändert. Die zur Messung der Erregung entwickelten Instrumente sind entweder zu unzuverlässig oder spiegeln diesen Definitionskonflikt wider und sind nicht vergleichbar. Schlussfolgerungen: Es wird eine bevorzugte Definition von Erregung vorgeschlagen, die sowohl theoretische als auch empirische Daten berücksichtigt. Dies hat Auswirkungen auf die weitere Erforschung der psychomotorischen Erregung bei der Klassifizierung von und dem Ansprechen auf Behandlungen bei affektiven Störungen, in der Alterspsychiatrie und bei der Bewertung möglicher Medikamente gegen Erregung.
By adminLeave a Comment on Review articlePsychomotorische Unruhe: schlecht definiert und schlecht gemessen