In diesem Beitrag spricht Steve Berardi von PhotoNaturalist über ein paar Dinge, die Sie beim Aufstellen Ihres Stativs beachten sollten.

Als Sie sich das erste Mal ein Stativ zugelegt haben, dachten Sie wahrscheinlich, es sei ganz einfach: Einfach die Beine ausfahren, die Kamera aufsetzen, und voila! Schon ist es einsatzbereit!

Ich muss zugeben, dass ich eine Zeit lang auch so gedacht habe. Aber dann habe ich Ansel Adams‘ großartiges Buch „Die Kamera“ gelesen, in dem er dem richtigen Gebrauch des Stativs zwei ganze Seiten widmet. Er beginnt damit, dass er erklärt, dass:

„Viele Fotografen stellen das Stativ beiläufig auf und verwenden die verschiedenen Neigungs- und Verstellmöglichkeiten nach dem Zufallsprinzip. Es ist jedoch vorzuziehen, beim Aufbau des Stativs methodischer vorzugehen, wenn Zeit und Situation es erlauben, um eine präzise Positionierung der Kamera und die größtmögliche Stabilität zu gewährleisten.“ -Ansel Adams, The Camera

Auch wenn das Stativ ein einfaches Gerät zu sein scheint, gibt es ein paar Dinge zu beachten, wenn man es aufstellt, um sicherzustellen, dass man das schärfstmögliche Bild erhält:

1 – Finde zuerst deine Komposition

Da der Aufbau eines Stativs viel Zeit in Anspruch nimmt, ist es eine gute Idee, zuerst deine Komposition zu finden und sich dann um das Stativ zu kümmern. Gehen Sie also umher und betrachten Sie Ihr Motiv aus verschiedenen Blickwinkeln. Es kann hilfreich sein, dabei durch den Sucher zu schauen, damit du genau sehen kannst, wie die Komposition auf dem Foto aussehen wird.

2 – Richte eines der Stativbeine auf dein Motiv

Wenn du eines der Stativbeine auf dein Motiv richtest, hast du mehr Platz zwischen den beiden anderen Beinen (damit du nicht über das Stativ stolperst) und kannst die Kamera besser stabilisieren, wenn sie auf den Boden gerichtet ist.

3 – Halten Sie den Mittelpfosten vertikal und senkrecht zum Boden

Um sicherzustellen, dass das Gewicht Ihrer Kamera gleichmäßig auf alle drei Beine verteilt wird, stellen Sie sicher, dass der Mittelpfosten vertikal und senkrecht zum Boden steht. Die Verwendung einer dieser Wasserwaagen, die an der Mittelsäule befestigt werden, kann Ihnen enorm dabei helfen, das Stativ so auszurichten, dass Sie genau sehen, wann es einsatzbereit ist. Diese Wasserwaagen sind, wenn sie nicht bereits in das Stativ eingebaut sind, in der Regel für jedes Stativmodell spezifisch und für weniger als 10 $ erhältlich.

4 – Vermeiden Sie es, den Mittelpfosten auszufahren

Der Mittelpfosten ist deutlich weniger stabil als die drei ausgefahrenen Beine, verwenden Sie den Mittelpfosten also nur als letztes Mittel. Dies führt oft zu einer gewissen Frustration beim Einrichten des Stativs auf die perfekte Höhe, aber denken Sie daran, dass es Ihnen hilft, das schärfste Bild zu erhalten.

5 – Verwenden Sie eine L-Halterung für kurze Objektive

Die „L“-Halterung ist eine spezielle Art von Platte, mit der Ihre Kamera am Stativkopf befestigt wird. Sie ist wie ein „L“ geformt und ermöglicht es Ihnen, Ihre Kamera im Hochformat zu montieren, wobei die Kamera immer noch in der Mitte der drei Beine bleibt. Hier sind ein paar Fotos, die den Unterschied zwischen der L-Halterung und einer Standardplatte verdeutlichen:

Die L-Halterung hat zwei große Vorteile: Sie hält den Schwerpunkt dort, wo das Stativ ihn am besten unterstützen kann (in der Mitte der drei Beine), und sie verschafft Ihnen ein paar Zentimeter mehr Höhe, wenn Sie im Hochformat fotografieren (diese paar zusätzlichen Zentimeter können ein Foto entscheidend beeinflussen!).

6 – Verwenden Sie eine Stativschelle für lange Objektive

Da große, schwere Objektive oft den Schwerpunkt Ihrer Kamera verlagern, ist es wichtig, eine Stativschelle zu verwenden, die das Gewicht von Kamera und Objektiv gleichmäßig verteilt. Ohne eine solche Manschette werden Sie sicherlich feststellen, dass Ihre Kamera dazu neigt, langsam nach unten zu rutschen, nachdem Sie den Kopf eingerastet haben.

7 – Hängen Sie eine Kameratasche oder ein anderes schweres Objekt an die Mittelsäule, um zusätzliche Stabilität zu erreichen

Wenn es sehr windig ist, kann es hilfreich sein, Ihr Stativ zu beschweren, indem Sie etwas (wie eine Kameratasche) an die Mittelsäule hängen. Viele Stative haben bereits einen Haken, aber wenn Ihr Stativ keinen hat, können Sie einen Haken aus dem Baumarkt einschrauben. Seien Sie bei dieser Methode jedoch vorsichtig: Wenn Ihre Kameratasche im Wind stark wackelt und gegen die Stativbeine stößt, könnten Sie tatsächlich an Stabilität verlieren.

Warum es wichtig ist, das Stativ sorgfältig aufzustellen

Auch wenn das Aufstellen des Stativs wie ein langsamer und langwieriger Prozess erscheinen mag, ist es wichtig, es sorgfältig zu tun, um sicherzustellen, dass Sie das schärfste Bild erhalten. Ein stabiler Stand des Stativs verhindert außerdem, dass es umkippt und Kamera und Objektiv beschädigt.

Und schließlich, je mehr Zeit und Sorgfalt Sie sich für den Aufbau Ihres Stativs nehmen, desto mehr sind Sie gezwungen, sich auf Ihre Komposition zu konzentrieren. Wenn Sie wissen, dass es lange dauern wird, das Stativ aufzubauen, werden Sie bei der Wahl der Komposition vorsichtiger sein.

Über den Autor: Steve Berardi ist Naturforscher, Fotograf und Computerwissenschaftler.

In der Regel findet man ihn beim Wandern in den schönen Bergen und Wüsten Südkaliforniens. Lesen Sie mehr von seinen Artikeln über Naturfotografie beim PhotoNaturalist und folgen Sie ihm auf Twitter.

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