Nach der ersten Oper, „Das Rheingold“, beginnt der Kern des Ring-Zyklus. Die zweite Oper ist „Die Walküre“. Was ist eine Walküre? Wotan, der Herrscher der Götter, hat neun Töchter, die jeweils von einer der neun Göttinnen geboren wurden. Die Töchter rüsten sich mit Stahlhelmen, Speeren und Schilden aus. Ihre Aufgabe ist es, einen tapferen Soldaten auszuwählen, der auf einem Schlachtfeld gestorben ist, und ihn nach Walhalla, dem Schloss der Götter, zu bringen. Brünnhilde ist die Tochter zwischen Wotan und Erda, der Erdgöttin, die ihm rät, den verfluchten Ring aufzugeben. Brünnhilde ist eine Heldin im gesamten Ring-Zyklus. Die Sopranistin, die Brünnhilde singt, braucht eine kräftige Stimme. Birgit Nilsson, eine schwedische Sopranistin, ist als führende dramatische Sopranistin des 20. Jahrhunderts bekannt. Sie kann die Brünnhilde sehr gut singen.
„Die Walküre“ hat im Vergleich zu den anderen drei Opern den höchsten Grad an Vollkommenheit. Deshalb ist diese Oper bei den Opernfreunden sehr beliebt. Es gibt viele herausragende Szenen, zum Beispiel im 1. Akt ein Duett zwischen Siegmund und Sieglinde, und die Szene, in der Siegmund das Schwert „Nothung“ zieht. Nothungbedeutet übrigens Zwangslage. Siegmund zieht es zurück, wenn er in eine Notlage gerät. DasLitmotiv von „Nothung“ ist sehr auffällig, so dass du wahrscheinlich einen starken Eindruck davon bekommst.
Im 2. Akt erscheint Brünnhilde und singt „Ho, yo, to ho!“ ist der berühmte Schlachtruf von Brünnhilde. Dieser ist am Anfang sehr schwer zu singen, daher ist Brünnhilde die schwierigste Rolle im Sopran. Und das Vorspiel „Ride of the Valkyries“ im 3. Akt ist das berühmteste in Wagners Opern. Diese Musik passt zu Walküren, die auf geflügelten Pferden wild umherfliegen. Außerdem sind die Szene des Ehestreits zwischen Wotan und Fricka im 2. Akt und die Szene, in der sich Wotan von Brünnhilde verabschiedet („Wotans Abschied“) im 3. Akt hervorragend in dieser Oper.