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So wie das Jodeln eines Bergsteigers im Tal kaum zu hören ist, können elektrische Signale auf langen Übertragungswegen verblassen oder verloren gehen. Wer zu Hause schon einmal ein Antennenkabel verlegt hat, weiß, dass der Abstand zwischen Antennensteckdose und Empfangsgerät nicht zu groß sein sollte. Billige Kabel neigen dazu, ab einer Länge von zehn bis zwanzig Metern das Signal zu verlieren. Der Grund dafür ist die Dämpfung, ein physikalischer Wert, der sich aus der Differenz zwischen der induzierten und der empfangenen Signalstärke ergibt. Sie wird in Dezibel (Db) angegeben.

Berechnung des Dämpfungswertes

Die Dämpfung (A) hängt nicht nur von der Länge der Übertragungsstrecke, sondern auch von der Übertragungsfrequenz, dem Material des Übertragungsmediums sowie den physikalischen Umgebungsbedingungen ab. Das Ausmaß der Dämpfung kann sowohl für Signalspannungen (U) als auch für Signalströme (I) berechnet werden. Die Formeln lauten:

    D = 20 x log(U1/U2)
    D = 20 x log(I1/I2)
    (wobei: 1 für induziert und 2 für empfangen steht.)

Da die Werte logarithmisch werden, ist zu beachten, dass zwischen ihnen nichtlineare Beziehungen bestehen. Beispiel: Eine Dämpfung von 6 dB kann die Signalspannung um 50 % verringern, während eine Dämpfung von 0,5 dB die Signalspannung nur um 11 % verringert. Um qualitative Abschätzungen anhand des Dämpfungsmaßes vornehmen zu können, müssen die Werte in Relation zur Länge der Übertragungsstrecke gesetzt werden. Deshalb ist die Angabe „Dezibel pro Längeneinheit“ üblich.

Leitungslängen und Einfügedämpfung im PROFINET Endnebensprechen und Leitungslängen im PROFINET

Zusammenhang zwischen Dämpfung und Leitungslänge

In den internationalen Kabelspezifikationen der International Standards Organization (ISO) und der europäischen Industrienorm (EN) tritt der Zusammenhang zwischen Dämpfung und Länge zugunsten der Übertragungsfrequenz in den Hintergrund. So wird für Twisted-Pair-Kabel der Kategorie 5e eine maximale Dämpfung von 24 dB bei 100 MHz angegeben – unabhängig davon, ob die Leitungslänge 1 m oder 100 m beträgt. In der Praxis hat sich gezeigt, dass der feste Grenzwert dazu führt, dass Qualitätsmängel auf kürzeren Leitungen eher vernachlässigt werden. Indu-Sol empfiehlt daher, bei der qualitativen Bewertung von Netzwerkkabeln nur längenabhängige Grenzwerte zu berücksichtigen.

Um PROFINET- und Ethernet-Netzwerkkabel auf ihre Dämpfung zu überprüfen, verwenden Sie am besten das Messgerät ETHERtest V5. Mit seiner Hilfe können Sie auch den Widerstand, die Schirmung, mögliche Verzögerungen und die korrekte Kontaktierung instrumentell erfassen und auswerten. Wenn Sie das Gerät mit zusätzlichen Adaptern ausstatten, ist es auch in der Lage, Dämpfungs- und OTDR-Messungen an Multi- und Singlemode-Glasfaserkabeln durchzuführen. Die aufgezeichneten Messungen werden von ETHERtest V5 automatisch gespeichert und grafisch dargestellt, so dass Sie die Fehlerquelle bis auf den Dezimeter genau lokalisieren können. Die mitgelieferte PC-Software stellt die Messwerte in Form eines Messprotokolls zusammen.

Bitte beachten Sie: Bei Kupfer- und Glasfasern, wie sie in industriellen Kommunikationsnetzen eingesetzt werden, gibt es neben der Dämpfung weitere Effekte, die bei der Beurteilung der Signal- und Übertragungsqualität nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Dazu gehören die Rückflussdämpfung und das Übersprechen.

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