Die Alzheimer-Krankheit stellt eine wachsende Ursache für kognitive Beeinträchtigungen in der alternden Bevölkerung dar. Da die derzeitigen Behandlungen nicht die gewünschten therapeutischen Wirkungen erzielen, ist es von entscheidender Bedeutung, alternative biologische und pharmakologische Ansätze zu finden. Immer mehr Beweise deuten darauf hin, dass Entzündungsreaktionen und oxidativer Stress potenziell kausale Faktoren für kognitive Beeinträchtigungen bei der Alzheimer-Krankheit und beim gesunden Altern sind. Curcumin hat aufgrund seiner einzigartigen molekularen Struktur, die sowohl auf Entzündungs- und Antioxidationswege als auch (direkt) auf die Amyloid-Aggregation, eines der Hauptmerkmale der Alzheimer-Krankheit, abzielt, zunehmendes Interesse gefunden. Daher werden in dieser Übersicht präklinische und klinische Ergebnisse zu Curcumin als potenzieller kognitiver Verstärker bei der Alzheimer-Krankheit und bei der normalen Alterung zusammengefasst. Für die Literaturrecherche wurden die Datenbanken PubMed, EMBASE und Web of Science herangezogen; außerdem wurde clinicaltrials.gov für die Suche nach klinischen Studien genutzt. Insgesamt hat die Tierforschung sehr vielversprechende Ergebnisse bei der Potenzierung der Kognition gezeigt, sowohl physiologisch als auch verhaltensmäßig. Die Studien am Menschen sind jedoch begrenzt und die Ergebnisse sind weniger konsistent, was ihre Interpretation erschwert. Diese Unstimmigkeiten können mit Unterschieden in der Methodik und der einbezogenen Population zusammenhängen. Die Berücksichtigung von Messungen wichtiger entzündlicher und antioxidativer Biomarker, optimaler Curcumin-Dosierungen, Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln und der Dauer der Behandlung würde unser Verständnis der vielversprechenden Auswirkungen von Curcumin auf die Kognition verbessern. Darüber hinaus könnte die Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Curcumin der künftigen Forschung zugute kommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.