LÄHMUNG BEIM PFERD: AN OWNER’S OVERVIEWAdapted from the Online Horse Health Course (Available Summer 2010)My Horse University

Pferde sind bemerkenswert starke und anpassungsfähige Lebewesen. Die Umstände der Domestizierung und der Nutzung, gepaart mit dem Aufbau ihres eigenen Körpers, machen sie jedoch sehr anfällig für Lahmheiten – der Sammelbegriff für eine Vielzahl von Verletzungen und Beschwerden, die die Fähigkeit des Pferdes, sich normal zu bewegen, beeinträchtigen. Lahmheiten können von leicht bis schwer und von vorübergehend bis dauerhaft reichen. Fast jedes Pferd wird im Laufe seines Lebens in irgendeiner Form von Lahmheit betroffen sein.

Um Lahmheiten bei Pferden erkennen und verstehen zu können, muss man wissen, wie man zwischen normaler und veränderter Bewegung unterscheidet. Es ist hilfreich, wenn man sich mit der Anatomie, dem Körperbau und der Biomechanik von Pferden auskennt. Jeder, der sich mit der Pflege und dem Wohlergehen von Pferden befasst, sollte auch mit den vielen Arten von Lahmheiten vertraut sein, die ein Pferd in verschiedenen Bereichen seines Körpers und seiner Füße beeinträchtigen können, sowie damit, was man tun kann, um Lahmheiten vorzubeugen.

DefinitionObwohl Lahmheit ein Begriff ist, der ein breites Spektrum von Beschwerden abdeckt, kann er einfach als eine Anomalie in der Bewegung eines Pferdes definiert werden, die durch Schmerzen oder eingeschränkten Bewegungsumfang verursacht wird. Der Begriff Lahmheit wird häufig mit dem Begriff Ungesundheit gleichgesetzt, da ein „gesundes“ Pferd nicht lahmt. Obwohl Lahmheit oft als Problem der Füße oder Beine angesehen wird, kann sie praktisch jeden Teil des Körpers betreffen und ihren Ursprung in den Knochen oder im Weichteilgewebe haben.

Veterinärmediziner verwenden oft eine Bewertungsskala, um verschiedene Grade der Lahmheit zu beschreiben. Die meisten verwenden eine Skala von 0 bis 5, wobei 0 gesund ist und 5 bedeutet, dass eine Gliedmaße nicht belastet werden kann.

Zusätzliche Begriffe zur Kategorisierung von Lahmheiten sind akut und chronisch. Akute Lahmheit bezeichnet eine Lahmheit, die erst vor kurzem und oft plötzlich aufgetreten ist, während chronische Lahmheit eine anhaltende Lahmheit bezeichnet, die das Pferd schon über einen längeren Zeitraum hat. Sowohl akute als auch chronische Lahmheiten können auf der Schweregradskala ganz unterschiedlich ausfallen; im Allgemeinen sind chronische Lahmheiten jedoch relativ mild.

Weitere wichtige Variablen der Lahmheit sind, ob sie anhaltend oder intermittierend, progressiv oder statisch ist. Viele Menschen verwechseln die Begriffe „anhaltend“ und „chronisch“, aber letzteres bezieht sich auf die Dauer des Problems, während ersteres bedeutet, dass die Lahmheit (die neu sein kann oder auch nicht) seit ihrem Auftreten durchgängig zu beobachten ist – sie kommt und geht nicht.

Abbildung 1. Lahmheit kann jeden Teil des Pferdekörpers betreffen/ Dieser Tierarzt untersucht ein Pferd auf Rückenschmerzen. (Bild rechts)

Ursachen von Lahmheit: 16 KrankheitsprozesseLahmheit hat eine schwindelerregende Vielzahl von Ursachen, aber sie lassen sich im Allgemeinen einem von sechzehn Krankheitsprozessen zuordnen. Diese lassen sich leichter merken, wenn man eine bei Tiermedizinstudenten beliebte Gedächtnisstütze verwendet, das Akronym „DAMNIT“:

  • D: degenerativ, entwicklungsbedingt

  • A: allergisch, autoimmun

  • M: metabolisch, mechanisch

  • N: neoplastisch (Tumore), ernährungsbedingt

  • I: infektiös, entzündlich, immunvermittelt, ischämisch (niedriger Blutfluss), iatrogen (vom Menschen verursacht), idiopathisch (unbekannt)

  • T: traumatisch, toxisch

In jeder dieser Kategorien gibt es mehrere Ursachen, und einige Ursachen, wie z. B. Hufrehe, können mehrere Kategorien umfassen.

Gängige UrsachenDie am häufigsten auftretenden Lahmheiten sind auf Steinschläge, Traumata, Hufrehe (Founder), Überlastungsschäden oder Arthritis zurückzuführen.

Abbildung 2. Ein Pferd mit Anzeichen von Lahmheit. Quelle: Dr. Marteniuk (Bild links)

Steindrucke: Steinschläge entstehen, wenn das Pferd auf etwas tritt, das hoch und hart genug ist, um die Fußsohle zu beschädigen. Einige Wochen nach dem Auftreten einer Steinprellung kann eine rosafarbene Verfärbung im Sohlenhorn auftreten, die jedoch ein ausgewachsenes Überbleibsel der Verletzung ist und kein Beweis für eine frische Prellung. In einigen Fällen können Steinschläge zur Entwicklung von Abszessen im Inneren des Hufes führen, die zwar in der Regel nicht schwerwiegend, aber äußerst schmerzhaft sind und zu schweren Lahmheiten führen können, bis sie abklingen.

Trauma: Äußere Verletzungen wie Risswunden, Prellungen, Einstichwunden und Brüche an allen Körperteilen des Pferdes können je nach Ausmaß der Verletzung leichte bis schwere Lahmheiten verursachen. In einigen Fällen verursacht die ursprüngliche Verletzung keine Lahmheit; wenn jedoch die Haut aufbricht und sich die Wunde infiziert, kann es zu Lahmheit kommen.

Lamina: Die Hufrehe ist eine äußerst schmerzhafte und potenziell verheerende Ursache für Lahmheit, die bei Hauspferden nur allzu häufig vorkommt. Sie tritt auf, wenn sich die Laminae – das röhrenförmige Gewebe, das die Hufkapsel mit dem Hufbein verbindet – infolge einer unausgewogenen Ernährung (z. B. durch zu viel Getreide), einer Stoffwechselstörung, übermäßiger Stöße/Belastungen (Laufen auf hartem Untergrund) oder einer Reaktion auf bestimmte Medikamente entzünden. Diese Entzündung kann die Laminae so stark schädigen, dass die Hufwand beginnt, sich vom Knochen zu lösen und nach unten zu rotieren. Eine solche Rotation wird als chronische Hufrehe oder Founder bezeichnet, obwohl viele Menschen den letzteren Begriff fälschlicherweise für jedes Stadium oder jeden Grad der Hufrehe verwenden.

Überlastung: Überlastungsverletzungen treten auf, wenn die Gliedmaßen und/oder Füße eines Pferdes einer größeren Kraft ausgesetzt sind, als sie sicher aufnehmen können, was zu Zerrungen, Verstauchungen oder Frakturen führt. Leistungspferde sind besonders anfällig für Überlastungsverletzungen, vor allem wenn sie Sportarten ausüben, die ein hohes Tempo, schnelle Richtungswechsel oder Sprünge erfordern. Jedes Pferd kann sich jedoch eine Überlastungsverletzung zuziehen, wenn es sich plötzlich bewegt oder verdreht, auch wenn es keinen Reiter trägt. Überwachsene oder unausgeglichene Hufe können ebenfalls zu Überlastungsschäden beitragen.

Arthritis: Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenke, die in unterschiedlichem Maße Schmerzen, Steifheit und Lahmheit verursacht. Sie kann die Folge eines Traumas (plötzlich oder durch wiederholte Belastung), einer Infektion oder einer Autoimmunerkrankung sein. Obwohl Arthritis am häufigsten bei älteren Pferden auftritt, kann sie Pferde praktisch jeden Alters betreffen. Es ist bekannt, dass Pferde, die in jungen Jahren begonnen und ausgiebig trainiert werden, bereits im Alter von 3 Jahren an Arthritis erkranken.

Anzeichen von LahmheitModerate bis schwere Lahmheit ist in der Regel leicht zu erkennen, da das Pferd oft eine deutliche Abweichung im Gang, eine deutlich merkwürdige Haltung oder eine Unfähigkeit, das betroffene Glied zu belasten, aufweist. In extremen Fällen kann das Tier liegen und überhaupt nicht mehr stehen können. Wenn die Lahmheit jedoch subtiler ist, kann es schwierig sein, sie zu erkennen. Ein Pferd mit einer subtilen Lahmheit kann eine Reihe von Verhaltensweisen zeigen, die leicht als Trainingsproblem oder eine andere Art von Problem missverstanden werden können. Um zu vermeiden, dass ein Pferd gedrängt wird, das möglicherweise ein legitimes physisches Problem hat, ist es notwendig, nicht nur die offensichtlichen Anzeichen einer Lahmheit zu erkennen, sondern auch die subtileren.

Vorderhandschmerzen: Eine einseitige Lahmheit der Vorderhand ist in der Regel leicht zu erkennen, da sie in der Regel mit einem gewissen „Kopfwackeln“ oder Nicken einhergeht. Weitere Symptome sind das „Toe Pointing“: Das Pferd steht mit der wunden Vordergliedmaße vor der normalen Stellung, wobei die Ferse teilweise oder ganz vom Boden abgehoben ist. Eine beidseitige Lahmheit des Vorderbeins kann Symptome wie kurze, abgehackte Schritte, häufige Gewichtsverlagerungen beim Stehen oder eine „Sägebockhaltung“ verursachen, bei der die Vorderbeine „gelagert“ oder nach vorne gestreckt sind. Auch die Hinterbeine sind weiter vorne als gewöhnlich, da das Pferd versucht, mehr Gewicht auf die Hinterhand zu verlagern.

Abbildung 3. Dieses Pferd bevorzugt sein Vorderbein.

Hinterbeinschmerzen: Ein Pferd mit Lahmheit in der Hinterhand macht oft deutlich kürzere Schritte mit einem Hinterbein (am leichtesten von der Seite zu beobachten) und lässt häufig eine Hüfte viel tiefer fallen als die andere (am leichtesten von hinten zu sehen, wenn das Pferd sich entfernt). Je nachdem, wo das Problem liegt, kann das Pferd sekundäre Symptome zeigen, wie z. B. einen schlechten Vortrieb der Hintergliedmaßen, Rückenschmerzen, Schwierigkeiten bei der Aufnahme der Führung oder bei Übergängen, Bocken, uneinheitliches Galoppieren (Kreuzgalopp), Widerstand gegen Biegungen oder Wendungen oder uncharakteristisches Fehlverhalten beim Aufsatteln.

Fußschmerzen: Zu den häufigsten Symptomen von Fußschmerzen gehören das Zeigen der Zehen, der „Sägebockstand“, häufige Gewichtsverlagerungen beim Stehen, Widerwillen gegen enge Wendungen und das Aufsetzen der Zehen in der Bewegung.

Mehrere Stellen: Unabhängig davon, ob die Anzeichen deutlich oder subtil sind, können die Schmerzen häufig an mehr als einer Stelle auftreten und oft zwei oder mehr Gliedmaßen betreffen. Dies kann die Folge eines systemischen Problems (z. B. Hufrehe) sein oder das Ergebnis des Versuchs des Körpers, die ursprüngliche Lahmheit zu kompensieren, wodurch andere Körperteile belastet werden. Die Lokalisierung und Identifizierung der Lahmheitsursache kann in solchen Fällen besonders schwierig sein.

Diagnose von LahmheitDie Diagnose von Lahmheit bei einem Pferd wurde sowohl als Kunst als auch als Wissenschaft bezeichnet. Zur Wissenschaft gehört die objektive Beobachtung, oft in Verbindung mit einer Vielzahl von Tests, die so einfach sein können wie die Anwendung von Hufmessern oder so hochtechnisch wie die Magnetresonanztomographie (MRT). Die Kunst besteht darin, das Gleichgewicht und die Symmetrie, die Feinheiten der Bewegung und andere Symptome zu beurteilen, die flüchtig oder offen für Interpretationen sein können.

Da es schwierig sein kann, den Ort und die Ursache einer Lahmheit zu bestimmen, kann die Diagnose ein langwieriger und teurer Prozess sein. Pferdebesitzer empfinden dies oft als frustrierend, vor allem, wenn sie nicht verstehen, was der Tierarzt tut oder warum es notwendig ist, all die verschiedenen Verfahren zu durchlaufen. Wenn Sie die Gründe und Aspekte einer Lahmheitsuntersuchung verstehen, können Sie nicht nur nachvollziehen, was Ihr Tierarzt tut, sondern Sie können Ihrem Tierarzt auch genauere Informationen über den Zustand Ihres Pferdes geben, die ihm bei der Diagnose helfen können.

ZusammenfassungNahezu jedes Pferd wird im Laufe seines Lebens in irgendeiner Form von Lahmheit betroffen sein. Der Schweregrad der Lahmheit und die Prognose für die Genesung variieren je nach der jeweiligen Situation. Das Wissen über Lahmheiten und die daraus entstehenden Probleme kann dem Besitzer oder Pferdehalter bei der allgemeinen Pflege seines Pferdes helfen. Das Verständnis der Grundlagen der Lahmheit kann auch sehr nützlich sein, wenn man mit Tierärzten über spezifische Lahmheitsprobleme spricht.

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