Wenn es um kumulative Prüfungen geht, gibt es zwei Merkmale, die man im Auge behalten sollte:

  1. Der Inhalt der Prüfung

  2. Wie die Schüler für die Prüfung lernen

Warum sind diese beiden Merkmale wichtig, und vor allem, in welchem Verhältnis stehen sie zu Interleaving und Spacing?
Spacing: Bei typischen kumulativen Prüfungen wird der gesamte Inhalt des Semesters oder Schuljahres abgefragt. Kumulative Prüfungen können zwar den Lernabstand fördern (z. B. lernen die Studierenden frühere Themen des Semesters und nicht erst am Ende), sie können aber auch zum Pauken anregen (z. B. pauken die Studierenden in der Nacht vor der Prüfung den gesamten Lehrstoff des Semesters). Es kann sein, dass die Studierenden den Stoff von vor einigen Monaten erneut studieren – eine eindeutige Form des Paukens -, aber es kann auch sein, dass sie die gepaukten Informationen einfach zusammen mit vielen anderen Informationen „einpauken“.*
Verschachtelung: Obwohl die Kursthemen in einer kumulativen Prüfung wahrscheinlich zusammenhängen (z. B. eine große Anzahl von Schlüsselkonzepten aus der Geowissenschaft), müssen sie nicht unbedingt unterschieden werden (z. B. Atmosphäre vs. Plattentektonik). In Mathematik könnte eine kumulative Prüfung zum Beispiel Aufgaben zu linearen Gleichungen, Polynomen und irrationalen Zahlen enthalten. Alle diese Aufgaben haben zwar etwas mit Algebra zu tun, sind aber so unterschiedlich, dass die Schülerinnen und Schüler jede der drei Aufgabenarten bearbeiten können, ohne die Vorteile der Überschneidung zu nutzen, indem sie ähnliche Aufgaben miteinander vermischen. Mit anderen Worten, der Inhalt einer kumulativen Prüfung kann zwar zusammenhängen, muss aber nicht zwangsläufig die Vorteile der Verschachtelung ausnutzen.
Unsere Empfehlungen, um kumulative Prüfungen mit kleinen Änderungen für Sie und Ihre Studenten leistungsfähiger zu machen:

  • Kumulative Prüfungen sind gut, aber fördern Sie noch mehr Abstände und entmutigen Sie das Pauken mit kumulativen Miniquiz während des ganzen Semesters, nicht nur als Prüfung am Ende des Semesters.

  • Stellen Sie sicher, dass kumulative Miniquizze, Aktivitäten und Prüfungen ähnliche Konzepte beinhalten, die von den Studierenden eine sorgfältige Unterscheidung erfordern, und nicht einfach verwandte Themen.

  • Stellen Sie sicher, dass Sie Abstände und Verschachtelungen als Lern- und Lehrstrategien während des gesamten Semesters einsetzen, nicht nur als Teil von Bewertungen und kumulativen Prüfungen.

Fazit: Nur weil eine Prüfung kumulativ ist, bedeutet das nicht, dass sie automatisch Abstände oder Verschachtelungen beinhaltet. Achten Sie auf die Beziehungen zwischen den Prüfungsinhalten und darauf, ob die Studierenden ihr Lernen über das ganze Semester verteilen oder einfach nur vor einer Prüfung pauken – ob kumulativ oder nicht.

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