Die faserigen Bestandteile der extrazellulären Matrix werden lichtmikroskopisch in drei Fasertypen eingeteilt: kollagene, retikuläre und elastische Fasern. Die vorliegende Studie gibt einen Überblick über die Ultrastruktur dieser Faserkomponenten auf der Grundlage unserer früheren Untersuchungen mittels Licht-, Elektronen- und Rasterkraftmikroskopie. Kollagenfasern haben die Form von Schnüren oder Bändern mit einer Breite von 1-20 Mikrometern und verlaufen wellenförmig im Gewebe. Diese Fasern bestehen aus dicht gepackten, dünnen Kollagenfibrillen (30-100 nm dick in gewöhnlichen Geweben von Säugetieren) und weisen Aufspaltungen und Verbindungen auf, wobei sich die Anzahl der Fibrillen verändert, um ein dreidimensionales Netzwerk als Ganzes zu bilden. Einzelne Kollagenfibrillen (d. h. Einheitsfibrillen) in Kollagenfasern weisen ein charakteristisches D-Banding-Muster auf, dessen Länge je nach Gewebe und Organen zwischen 64 und 67 nm liegt. Es wird davon ausgegangen, dass Kollagenfibrillen während der Fibrogenese durch die Verschmelzung kurzer und dünner Fibrillen mit verjüngten Enden entstehen. Retikuläre Fasern werden in der Regel als feines Geflecht feiner Fibrillen beobachtet, die mit der Silberimprägnierungsmethode schwarz gefärbt werden. Sie liegen in der Regel unter dem Epithel und bedecken die Oberfläche solcher Zellen wie Muskelzellen, Fettzellen und Schwann-Zellen. Elektronenmikroskopisch sind retikuläre Fasern als einzelne Kollagenfibrillen oder als kleine Fibrillenbündel zu erkennen, wobei der Durchmesser der Fibrillen dünn (etwa 30 nm) und einheitlich ist. Die retikulären Fasern sind durch den Austausch dieser Kollagenfibrillen mit den Kollagenfasern verbunden. In silberimprägnierten Proben sind einzelne Fibrillen in den retikulären Fasern dicht mit groben Metallpartikeln beschichtet, was wahrscheinlich auf den hohen Gehalt an Glykoproteinen um die Fibrillen herum zurückzuführen ist. Elastische Fasern und Laminae bestehen aus Mikrofibrillen und Elastinbestandteilen. Beobachtungen des extrahierten Elastins haben ergeben, dass die Elastinkomponenten aus etwa 0,1-0,2 Mikrometer dicken Elastinfibrillen bestehen. Elastische Fasern und Laminae sind mit Netzwerken und/oder Bündeln von Mikrofibrillen (oder Oxytalanfasern) verbunden und bilden ein gewebespezifisches elastisches Netzwerk. Die faserigen Bestandteile der extrazellulären Matrix werden dabei morphologisch in zwei Systeme eingeteilt: das kollagene Fibrillensystem als Stützgerüst von Geweben und Zellen und das Mikrofibrillen-Lastin-System zur gleichmäßigen Verteilung von Spannungen, um die an die lokalen Gewebeanforderungen angepasste Elastizität zu erhalten.

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