TEN GEMEINSAME SCHLAFSSTÖRUNGEN

1. Schlaflosigkeit

Schlaflosigkeit bedeutet, dass es schwer ist, einzuschlafen oder durchzuschlafen. Oft ist die Ursache ein krankheitsbedingtes Unwohlsein. In anderen Fällen kann es daran liegen, dass man sich aufgeregt, traurig oder gestresst fühlt. In diesen Fällen gilt es, die Ursache zu beseitigen. Aber in anderen Fällen gibt es keine offensichtliche Ursache. Hier kann es helfen, sich gute Schlafgewohnheiten anzueignen. Wenn dies nicht ausreicht, gibt es komplexere Behandlungsmethoden. Eine davon ist die so genannte kognitive Verhaltenstherapie. Hierfür ist ein erfahrener Therapeut erforderlich. Beruhigende Medikamente wirken bestenfalls kurzfristig.

2. Schnarchen

Schnarchen ist ein häufiges Problem. Bis zu 40 % der Männer und 20 % der Frauen sind regelmäßig davon betroffen. Es verschlimmert sich mit dem Alter und der Gewichtszunahme. Wer schnarcht, kann den Schlaf seines Partners stören. Das kann für beide sehr belastend sein. Außerdem haben viele regelmäßige Schnarcher auch eine obstruktive Schlafapnoe.

3. Obstruktive Schlafapnoe

Das bedeutet, dass man nicht mehr frei atmen kann. Sie tritt immer wieder im Schlaf auf. Sie wird durch einen engen, schlaffen Rachen verursacht. Die meisten Menschen, die an Schlafapnoe leiden, schnarchen auch. Der Zeitraum, in dem der Schläfer Atemprobleme hat, endet mit dem Aufwachen. Dieses Aufwachen ist oft sehr kurz und wird nicht erinnert. Das wiederholte Aufwachen stört jedoch den Schlaf und führt zu übermäßiger Müdigkeit während des Tages. Es gibt Behandlungen, die funktionieren. Dazu gehören Gewichtsabnahme, Alkoholverzicht, zahnärztliche Hilfsmittel und CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure).

4. Hypoventilation im Schlaf

Die Muskeln, die wir zum Atmen benutzen, müssen vom Gehirn dazu aufgefordert werden. Wenn wir schlafen, ist der Antrieb des Gehirns, dies zu tun, geringer. Das bedeutet, dass Menschen, deren Atemmuskeln schwach sind oder durch schwere Lungenerkrankungen oder Übergewicht übermäßig belastet werden, im Schlaf nicht kräftig genug atmen. Dies wird als Schlafhypoventilation bezeichnet. Unbehandelt kann dies tagsüber zu Atem- und Herzversagen führen. Geräte, die die Atmung während des Schlafs unterstützen, können hier Abhilfe schaffen. Diese Behandlung wird als nicht-invasive Überdruckbeatmung bezeichnet.

5. Restless-Legs-Syndrom

Personen mit Restless-Legs-Syndrom haben unangenehme Gefühle in den Beinen. Die einzige Möglichkeit, diese zu beseitigen, ist, die Beine zu bewegen. Die Schwere der Beschwerden schwankt im Laufe des Tages. Am schlimmsten ist es am Abend und in den frühen Morgenstunden. Bei manchen Menschen kann sich der Schlaf dadurch erheblich verschlechtern. Manchmal liegt es daran, dass der Körper nicht genug Eisen hat. Es gibt verschiedene Medikamente, die das verhindern können.

6. Bruxismus

Dabei handelt es sich um Zähneknirschen im Schlaf. Es ist recht häufig. Wenn es nicht behandelt wird, kann es zu dauerhaften Schäden an den Zähnen führen. Manchmal verursacht es Kieferbeschwerden. Aber oft merken die
Betroffenen gar nichts davon. Wenn sie Zahnschützer benutzen, können sie ihre Zähne schützen.

7. Narkolepsie

Ungefähr 1 von 2000 Menschen leidet an Narkolepsie. Dabei handelt es sich um einen unstabilen Wechsel zwischen Wachsein und Schlafen. Betroffene fühlen sich häufiger schläfrig als ihnen lieb ist, können aber auch unter Schlafstörungen leiden. Betroffene können auch halluzinieren. Dies geschieht beim Einschlafen oder Aufwachen. Wenn sie aufwachen, können sie sich manchmal einen Moment lang nicht bewegen. Dies wird als Schlaflähmung bezeichnet. Sie können auch eine so genannte Kataplexie haben. Dabei handelt es sich um plötzliche Gefühle von Muskelschwäche. Sie dauern nur einen Moment an und treten nach Lachen oder starken Gefühlen auf. Nicht jeder Narkolepsie-Patient hat alle diese Probleme. Medikamentöse Therapien können sehr gut wirken. Schlaflähmungen können von selbst auftreten und haben nichts mit Narkolepsie zu tun.

8. Sprechen im Schlaf, Gehen im Schlaf und andere automatische Verhaltensweisen

Es gibt viele Dinge, die wir normalerweise nur tun, wenn wir wach sind. Dazu gehören Gehen und Sprechen. Aber manche Menschen tun diese Dinge auch im Schlaf. Dies geschieht, wenn sie nur teilweise aufwachen. Bei Kindern ist das häufig der Fall. Diese Probleme verschwinden normalerweise, wenn sie erwachsen werden. Manchmal aber auch nicht. Es gibt weitere komplexe Verhaltensweisen, die im Schlaf auftreten können, z. B. Essanfälle und sexuelles Verhalten. Sie können sowohl für die Person, die sie ausübt, als auch für ihren Partner peinlich sein oder sogar noch schlimmer werden. Es gibt Behandlungen, die bei diesen Problemen helfen.

9. Albträume und Nachtangst

Diese treten ebenfalls auf, weil man nicht richtig aufwacht. Auch sie kommen bei Kindern viel häufiger vor als bei Erwachsenen. Sie können für die betroffene Person und ihre Umgebung sehr beunruhigend sein. Sie können auch dazu führen, dass Menschen ängstlich ins Bett gehen. Schlechte Schlafgewohnheiten verschlimmern sie noch. In der Regel führt eine Beratung zu einer Verbesserung der Situation. Hin und wieder sind Medikamente erforderlich.

10. Rapid Eye Movement Behavior Disorder

Die Zeit, in der wir schlafen, kann in mehrere Phasen unterteilt werden. Träume kommen am häufigsten in einer Phase vor, die REM-Schlaf genannt wird. REM steht für Rapid Eye Movement (schnelle Augenbewegungen). Zu dieser Zeit sind normalerweise alle Gliedmaßenmuskeln entspannt. Bei einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung sind die Muskeln jedoch aktiv. Menschen, die unter dieser Störung leiden, spielen ihre Träume nach. Dabei kann es zu gewalttätigen Bewegungen und Ausrastern kommen. Es besteht eine Verletzungsgefahr sowohl für die betroffene Person als auch für ihren Partner. Es gibt wirksame Behandlungen für diese Störung.

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