Das Hauptziel bei der Behandlung einer Rückenmarksverletzung ist es, die größtmögliche Funktionsfähigkeit zu erhalten. Die Behandlung ist auch darauf ausgerichtet, Komplikationen und weitere Verletzungen zu verhindern. Die Behandlungen können nicht-chirurgisch und/oder chirurgisch sein.

Nicht-chirurgische Behandlungen

Steroidinfusion: Bei einer plötzlichen Schädel-Hirn-Verletzung (Trauma) können intravenöse (IV) Steroidinfusionen verabreicht werden. Ziel ist es, die durch die Verletzung verursachte Schwellung zu verringern. Gegebenenfalls wird mit der Steroidbehandlung bald nach der Verletzung begonnen.

Stabilisierung mit Traktion/Ausrichtung der Halswirbelsäule (Nacken): Diese Arten der Traktion sind häufig erforderlich, um die Wirbelsäule zu reduzieren oder neu auszurichten:

  • Halo-Traktion
  • Gardner-Wells-Tongs-Traktion

Traktion: Je nach Schwere der Verletzung und auf Empfehlung des Arztes kann eine Schiene angelegt werden. Abbildungen der Spangen finden Sie auf den nächsten beiden Seiten. Diese Klammern können bei Bedarf vor und/oder nach einer Operation eingesetzt werden.

Verletzungen der Halswirbelsäule (Nacken) und der oberen Brustwirbelsäule (Brustkorb)

Philadelphia-Kragen
Miami J-Kragen
Aspen Cervical Thoracic Orthosis (CTO)
Halo Weste

Verletzungen der unteren Brust- und Lendenwirbelsäule

Jewett-Korsett

Chirurgische Behandlungen

Eine Operation kann erforderlich sein, wenn die Verletzung zu einer Instabilität der Knochen geführt hat oder wenn Druck auf das Rückenmark oder die Spinalnerven ausgeübt wird. Die Wirbelsäule ist nicht stabil, wenn sich die Knochen trotz der Versteifung bewegen und weitere Verletzungen verursachen können.

Dekompression: Das ist die Beseitigung des Drucks auf das Rückenmark. Die Ursache (Knochen, Bandscheibe, Blutgerinnsel, Tumor) für den Druck auf das Rückenmark oder die Spinalnerven wird beseitigt.

Interne Fixierung und Instrumentierung: Interne Fixierung bedeutet, dass Metallstangen, Schrauben und/oder Haken (Instrumentierung) an den Wirbeln angebracht werden, um das Rückenmark oder die Spinalnerven vor weiteren Verletzungen zu schützen. Man kann sich dies wie eine Klammer im Inneren des Körpers vorstellen. Häufig wird auch eine Knochentransplantation vorgenommen. Die drei folgenden Abbildungen zeigen, wie dies mit den Titanschrauben, -haken und -stäben aussieht.

  • Links: Titanstäbe, -schrauben und -haken neben der Lendenwirbelsäule
  • Mitte: Röntgen-Seitenansicht des Halses mit Stäben und Schrauben (Halswirbelsäule)
  • Rechts: Röntgen-Seitenansicht des unteren Rückens mit Stäben und Schrauben (Lendenwirbelsäule)

Knochentransplantation zur Fusion: Wenn eine interne Fixierung und Instrumentierung erforderlich ist, wird in den meisten Fällen auch ein Knochentransplantat benötigt. Das Knochentransplantat kann von der Rückseite des Beckens oder der Rippe entnommen werden. Dieser Knochen wird dann auf den verletzten Knochenbereich gesetzt. Oft verbindet sich dieser Knochen mit den Wirbeln und verwächst innerhalb von 3 bis 6 Monaten. Wenn die Wirbel vollständig miteinander verwachsen sind, wird die Wirbelsäule weiter stabilisiert.

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